Laudatio für Georg Höller zum Lenkeler Bessemsbenger Ordensbruder.
Lieber Georg,
als Mitglied des Verleihungsgremiums kennst du die Spielregeln. Nachdem der
Vorschlag aus der Versammlung kam, dir den Bessemsbenger-Orden zu verleihen, hast
du diese sofort verlassen, weil Neutralität dir ja sehr wichtig ist. Andere hätten draußen
vor der Tür das Ergebnis abgewartet, du aber bist gleich ab ins Severinshaus zur
Kirchenchorprobe!
Meine Damen und Herren,
dass der Altenrather älter ist als der Lindlarer, ist zwar nicht restlos bewiesen, er lebte
jedoch näher als der Lindlarer am jetzt wiederentdeckten Jakobusweg, der auf der alten
Heidenstraße von Kassel nach Köln oberhalb von Altenrath entlangläuft.
Ob der Altenrather mehr oder weniger wichtige Persönlichkeiten aus Politik, Kirche
und Wirtschaft hat vorbeiziehen sehen und/oder einen mit ihnen gebechert hat, kann
man heute nur vermuten.
So wird auch spekuliert, Karl der Große und später sogar Napoleon seien über die
Heidenstraße an Altenrath vorbeigezogen.
Karl der Große soll weiter über Hohkeppel nach Immekeppel gezogen sein, und
Napoleon kam von Hohkeppel und wollte unbedingt nach Oberlichtinghagen. Beide
haben natürlich auf ihren Wegen in Hohkeppel im Weißen Pferdchen übernachtet, so
die mündliche Überlieferung.
1952 im Wonnemonat Mai erblickte Hans Georg Höller das Licht der Welt. Ihm war
eine große Vielseitigkeit mit in die Wiege gelegt worden.
Wer es noch nicht weiß, wird es jetzt erfahren!
Auf der alten Heidenstraße hat Georg sicher nicht mehr gespielt, denn sie hat schon vor
über 150 Jahre ihre Bedeutung an die inzwischen in den Tälern ausgebauten
bequemeren Straßen verloren. Klein-Georg verschlug es in die Metropole Lindlar, wo
seine Eltern am Rotdornweg ein neues Haus gebaut hatten. Ob der Besuch des Kaisers
in Lindlar die Entscheidung, umzuziehen, mit beeinflusst hat, konnte ich bis heute nicht
in Erfahrung bringen.
Lieber Georg, du hast in einer sehr abwechslungsreichen und schönen Kindheit die
Volksschule in Lindlar besucht, offenbar, ohne dort sonderlich aufzufallen.
Der kurze Weg zum TUS Lindlar, deiner ersten großen Leidenschaft, war dir offenbar
vorgegeben, denn das erfolgreiche Fußballspielen konntest du nicht lassen bis zur
Geburt deiner beiden Töchter. Im TUS hast du so ganz nebenbei viele Jahre lang
Jugendmannschaften trainiert und betreut. Viele dieser Jungs sind sicher heute
anwesend. Du bist ja auch ein Fan des 1. FC Köln, die es ja nicht immer leicht hatten in
den letzten Jahren.
Schon als kleiner Junge entdecktest du das Interesse an Musik und Gesang. So war für
dich klar, dem Lindlarer Knabenchor beizutreten. Nach dem Stimmbruch musste ein
neuer Verein her. Es wurde der Kirchenchor, dem du und deine liebe Hanelore bis
heute treu geblieben seid.
Bodenständig, wie du bist, war dir schon früh klar, dass du ein Handwerk erlernen
wolltest. Du wurdest Tischler. Du warst bis 1976 bei Möbel Münker beschäftigt und von
1976 bis 2010 als Betriebsleiter bei der Firma Pefa in Rösrath. Seit 2010 bringst du dein
Fachwissen in unserem Freilichtmuseum ein. Einige deiner selbst gefertigten Möbel
durfte ich mir in deiner Wohnung am Rotdornweg anschauen. Lass uns bitte wissen,