Erwin
Overödder
...
.'. wurde
am
27.
November
1937
geboren,
in
einer
Stadt,
in
der die
Kinder
mit
dem
Regenschirm
zur
Welt
kommen,
genauer
gesagt
in
Wuppertal-Barmen,
und
noch
genauer:
auf
dem
Rott.
Im
Hinblick
auf
seine
Fraktionszugehörigkeit
dürfte
sein
Taufixrasser aus
der legendäten
bunten Wupper
weder blau, gelb,
rot
oder
griin,
sondem
schwarz
gewesen
sein.
Gentechnisch
ist
er
mütterlicherseits
von
westfilischer
und
väterlicherseits von
kölnischet Abstammung
vorbelastet.
So
wurde
ihm
einerseits
das
Kühe
hüten und
sogar
das
,,Besenbinden",
andererseits der
rheinische Frohsinn
nahegebracht.
Im
Herzen
aber
ist
er ein bergischerJung.
Eisenbahnen
haben
ihn von
ftühester
Kindheit
an
fasziniert.
Unmittelbar
an
Bahndamm, Stellwerk und Rotter Tunnel wohnend,
verfolgte
er
am Fenster
jeden Zug.
Nachdem die Bomber
Barmen
in
Schutt
und
Asche
gelegt
hatten
und die
Familie
ins
wundetschöne rVernigetode evakuiert
wurde, wurde
die
Harzquerbahn
Ziel
seiner
Begeisterung.
Zurück
in
Wuppertal
durchlebte
et ein
Schul-Chaos
mit
viererlei Volksschulen
und
42
vetschiedenen
Lehrem. Den
Vater,
einen
Klempner- und
Installateurmeister, begleitete
er
oft
und
gern
bei
seinen
Einsätzen
und
lernte
so
neben
der
Sanirft-
und
Heizungsbranche
d2s
itnposante
rü(/asser-
und Abwassersystem der
Großstadt
kennen.
Wegen
seiner
körperlichen
Konstitution
trat
er
iedoch eine
kaufmännische
Lehre
in
einem
Hammetwerk
^n.
Damals
war
man
übdgens
noch
Lehriunge
-
nicht
Auszubildender.
Und wenn
Not
am
Mann wat,
legte
der
Lehriunge auch den
Bleistift
beiseite
und half
in
der
Freiformschmiede
aus.
Danach
wechselte
Erwin
in
den
Außenhandel.
In
einem
weltweit
verzweigten
Handelshaus
edebte
er
den
damals aufkommenden
Foto-
und
Phono-Boom
an
vordetster
Front mit.
Dabei übte
er
sich zwangslä"fig
in
der Kunst,
nicht nur
die
Zo\esetze
zu
dutchschauen,
sondem
auch das
Obrigkeitsgebaren der Zollbeamten
zu
knacken.
In
diesen Berufsiahren
war
et ins
V/ald$blößchen
gezoger.,
ein
Ausflugslokal
auf
der
Hatdt.
Mit
dem Getatter der
etsten
Schwebebahn
stand
er auf und
mit
dem
Geratter
der
letzten
Schwebebah"
gtg
er zu
Bett.
Der
Besitz einer
eigenen
Bude wurde
allseits
beneideg
ging
allerdings
mit
der Vetpflichtung
einher, sich
in
der
Gaststätte
seinet
Tanten
nützlich
zu machen.
lVozu
so
etwas
nützlich
sein kann,
erfuhr
er
beim
Kellnem
am
zweiten
Weihnachtstag
des
Jahres
1963.
Der
Unterbatmer
Kirchenchor
,,Herz-Jesu"
saß
beim
Frühschoppen,
und
Erqdn hatte den
e$ten
Augenkontakt
mit
einer
gewissen
Bugel
Pabst.
Die
hübsche
Maid
schockte
ihn
sogleich,
in
dem
sie
einen
klaren
Schnaps
bestellte.
Er
hatte keine
Ahnung,
dass
diese
forsche iunge Dame
nur
eineinhalb
Jahre
später
seine
Frau
werden
sollte.
Die
Hochzeit
von Erwin
Overödder und Burgel
Pabst
imJahre
1965
war
eine Mussehe.
Nein, nicht
vrie
Sie denken,
meine
Herschaften!
Damals
musste
man
ftit
die
,,Rote
Kafte"
-
also
das
Änrecht
auf
eine Wohnung aus
dem
sozialen
\üTohnungsbau
-
verheiratet
sein.
Und
kam
anschließend
auf
eine
endlos lange
\üüarteliste.
Der
Zufall
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