Oberberg Aktuell (Red/06.10.2009-16:42)
Lindlar – Mit Robert Wagner ehrt die Lindlarer Karnevalsgesellschaft einen Mann, dem die
Gemeinde am Herzen liegt.
Durch das Überbringen der Verleihungsurkunde informierte das Ernennungsgremium der Großen
Karnevalsgesellschaft Rot-Weiß Lindlar am vergangenen Sonntag offiziell den künftigen Träger
des "Lenkeler-Bessemsbenger-Ordens 2010", Robert Wagner, über die ihm zugedachte Ehrung.
Bett und Herz hat er zwar in seinem Wohnort Hoffnungsthal, mit seinen Sinnen und seinem Wesen
ist er aber tief und fest in der Gemeinde Lindlar verwurzelt, etwa als Rektor der Hauptschule
Lindlar. "Obwohl er die Schule sehr gut führt, ist das nicht der Grund", betonte der Vorsitzende der
KG, Joachim Stüttem, in seiner Ansprache. Vielmehr identifiziere sich der Geehrte mit Lindlar,
obwohl er nicht hier wohne.
Er sei über die Grenzen hinaus im Partnerschaftswesen der Gemeinde Lindlar bekannt und
Ehrenbürger der kroatischen Partnerstadt Kostela. Angefangen von der Publikation des
"Freilichtblick" bis zur Geschichtsforschung sei sein Engagement im Förderverein des
Bergischen Freilichtmuseums zu rühmen. In jüngster Zeit müsse man vor allen Dingen seine
Mitwirkung bei den 900-Jahrfeiern der Gemeinde Lindlar hervorheben, besonders bei der
Entstehung des Jubiläumsbandes, hieß es bei der Laudatio. Wagner verstehe es, Menschen
zusammenführen, sie mit Freude und Humor zu motivieren, wie es der Intention des Lindlarer
Heimatordens entspreche. Das beste Beispiel seien die Sponsorenläufe der Schüler zur
Unterstützung der Sportstätten, so Stüttem.
In eher hanseatischer Zurückhaltung nahm Robert Wagner die Glückwünsche entgegen. Er kam
1946 im Urkölner Vringsveedel zur Welt, gelangte aber mit der ersten Sülztalbahn, die nach dem
Kriege wieder nach Lindlar fuhr, nach Tüschen bei Hommerich, wo er bis 1953 quasiauf Lindlarer
Boden aufwuchs. Übersiedelt nach Hoffnungsthal absolvierte er die katholische Volksschule, das
Gymnasium und die pädagogische Hochschule. Nach den Examen standen ihm 1970 Overath und
Lindlar zur Anstellung offen. Gefühlsbedingt fiel seine Wahl auf die Lindlarer Hauptschule. 1976
wurde er Konrektor, übernahm 1988 die Leitung und blieb Lindlar, ungeachtet anderer Angebote,
treu.
Eigentlich wollte Robert Wagner Archäologe werden. Seine akribische Veranlagung dazu
lebte er jedoch im Ausbau weltweiter Beziehungen und der Jugendarbeit aus. Er bereiste
Afghanistan, Pakistan und Bangladesh, sammelte wegweisende Erfahrungen und freut sich
heute beispielsweise über das Votum der Iren zur EG. Ausgezeichnet auf europäischer wie
auf Bundes-Ebene lenkt er seine Ernennung zum "Lenkeler Bessemsbenger" bescheiden auf
die Würdigung des guten sozialen Gefüges der Gemeinde Lindlar, das er hoch bewertet und
dem er sich sehr verpflichtet fühlt. Den Weg zwischen Wohnung und Arbeitsstätte genießt er
zur Entspannung. Die Verleihungsfeier findet am Freitag, 30.Oktober, um 20 Uhr im Haus
Burger in Linde statt.